Dienstag, 2. August 2016

Mama, I need to kotz!: Was ich in London als Mutter lernte - Lucie Marshall


Autor: Lucie Marshall

Verlag: Goldmann

Seitenzahl: 256

ISBN: 978-3-442-17548-2

Erscheinungsdatum: 20. Juni 2016

Ebenfalls als E-Book erhältlich!

zu kaufen bei: Verlagsgruppe Random House

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Zitate:


"Tatsächlich ist der Wasserfall in meinem Arbeitszimmer versiegt. Allerdings regnet es auch nicht mehr. Man fragt sich, wie diese Nation einst so viele Länder erobern konnte und es heute noch nicht einmal hinbekommt, die Dächer in ihrer Hauptstadt ordentlich zu versiegeln." (Seite 78/79)

"Ich bin dafür, dass man ein weltweites Familien-Austauschprogramm einführen sollte. Nicht nur so ein Austauschjahr in der 11. Klasse nach Idaho, Mexiko oder Roskilde. Nein, ein Jahr mit der ganzen Familie in ein anderes Land ziehen. Der Horizont bricht auf, und entweder reicht man schneller und überzeugter die Scheidung ein, oder man verliebt sich aufs Neue, und wenn nicht in den eigenen Mann, dann doch in ein anderes Land, eine andere Stadt, eine andere Kultur." (Seite 142)

Cover:


Das Cover sowie der Titel haben mich im ersten Moment kaum angesprochen, da ich den Ausdruck "kotzen" nicht mag und auch der Aufmachung wenig entnehmen konnte. Da mir die Autorin allerdings ein Begriff war, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen und am Ende fand ich das Cover doch irgendwie passend, denn es passt einfach super zum kleinen Sam.


Erster Satz:


"Lucie, was hältst du von ein paar Monaten in London?", fragt mich Marc an einem dunklen Abend im November und hat das Fragezeichen noch nicht ausgesprochen, da rufe ich bereits: "JA!".


Inhalt:


Die Berliner Bloggerin Lucie Marshall beschließt gemeinsam mit ihrem Mann sowie Sohn Sam für einige Monate nach London zu ziehen. Voller Begeisterung begeben sie sich auf Wohnungs- sowie Kindergartensuche und müssen schnell feststellen, dass trotz der relativ kurzen Entfernung so gut wie alles anders ist als in ihrer Heimat Berlin. Auf humorvolle Art und Weise gewährt die Autorin einen Einblick ins Schul- und Bildungssystem sowie den überteuerten Wohnungsmarkt, lässt uns aber auch teilhaben daran, was diese Stadt so besonders macht.


Meine Meinung zum Buch:


Da ich bereits seit längerer Zeit aufmerksam die Beiträge der Autorin Lucie Marshall auf Facebook beziehungsweise auf ihrem Blog verfolge, wollte ich diesen Roman sehr gerne lesen. Ich mag ihren Humor und ihre Sichtweise auf das alltägliche Chaos sowie die Sorgen als Mutter und all dies kommt auch hier definitiv nicht zu kurz.

Ursprünglich hatte die Familie sich durch den Umzug nach London mehr Zeit füreinander erhofft, da Ehemann Marc bereits seit fast einem Jahr zwischen den Städten hin und her pendelt und die ungemütlichen Hotelbetten satt hat. Wie es jedoch meistens der Fall ist, sieht die Realität letzten Endes ganz anders aus. Die Mieten sind kaum bezahlbar, die Zustände der Wohnungen teilweise unterirdisch und auch die Suche nach der richtigen Kindertagesstätte gestaltet sich schwierig.

Bereits nach wenigen Seiten war ich mittendrin in der Handlung, da ich auch wahnsinnig neugierig war, auf das was da wohl auf die junge Familie zukommt. Die Neugier, Abenteuerlust sowie die gelassene Art der Autorin finde ich schlichtweg beneidenswert, da ich glaube, mir wäre aufgrund der anfänglichen Probleme bei der Eingewöhnung in der Kindertagesstätte schnell die Lust vergangen. Wahrscheinlich hätte ich mir da schnell viel zu viele Gedanken gemacht und die Segel gestrichen. Insofern ist es wirklich bemerkenswert, wie sich Lucie mit der Situation arrangiert und all dem noch so viel Positives abgewinnen kann. Mit einem Augenzwinkern und jeder Menge Selbstironie meistert sie ihren chaotischen Alltag in London und sogar dem schlechten Wetter kann sie am Ende etwas abgewinnen. Und auch ihre wachsende Liebe für diese außergewöhnliche Stadt und ihre Menschen kann man absolut nachvollziehen.

Die Kapitel sind kurz gehalten und auch die Schrift ist relativ groß, sodass man leider viel zu schnell am Ende angelangt. Die eingearbeiteten englischen Redewendungen und Ausdrücke werden oftmals im nächsten Satz aufgegriffen, sodass alles gut verständlich ist.

Mein Fazit:


Ein Erfahrungsbericht, der mit sehr viel Humor und Selbstironie bei mir punkten konnte und eine Gelassenheit, die regelrecht ansteckend wirkt. Am Ende sieht man das deutsche Bildungssystem, das ja auch immer wieder viel Kritik einstecken muss, auf jeden Fall mit anderen Augen.





2 Kommentare:

  1. Der Titel und das Cover hätten mich jetzt auch nicht angesprochen. Aber scheinbar versteckt sich dann ja doch noch ein gutes Buch dahinter. Ich behalte es mal im Hinterkopf. Danke für die Rezi.

    Gruß
    Babsi

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    1. Hallo Babsi,

      mich konnte es sehr gut unterhalten und ich mag den Humor der Autorin sehr :)

      Liebe Grüße
      Diana

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