Donnerstag, 27. Juli 2017

Die Reise der Amy Snow - Tracy Rees


Autor: Tracy Rees

Verlag: List Verlag

Seitenzahl: 480

ISBN: 9783471351369

Erscheinungsdatum: 14. März 2016

Ebenfalls als E-Book erhältlich!

zu kaufen bei: Ullstein Buchverlage

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Cover:


Das Cover ist bezaubernd und ich könnte es stundenlang anschauen. Mir gefallen die warmen Farbtöne und ich rätsele immer wieder, wohin diese Frau wohl geht beziehungsweise was sich hinter dem Torbogen für ein Anwesen verbirgt.


Erster Satz:


Aurelia Vennaway hielt den Atem an, als sie auf Zehenspitzen den muffigen Salon verließ und heimlich über den Flur schlich.


Inhalt:


Als Baby wurde Amy Snow ausgesetzt. Mittellos und von allen gehasst wird sie auf dem noblen Hatville Court aufgezogen. Die schöne Tochter des Hauses, Aurelia Vennaway, ist Amys einzige Freundin und der wichtigste Mensch in ihrem Leben. Als Aurelia jung stirbt, bricht Amys Welt zusammen. Aber Aurelia macht ihr ein letztes Geschenk: ein Bündel Briefe, das Amy auf Schatzsuche schickt. Einen Code, den nur Amy entschlüsseln kann. Am Ende erwartet Amy ein Geheimnis, das ihr Leben verändern wird. Amy Snow begibt sich auf eine Reise quer durch England.




Meine Meinung zum Buch:


Beim ersten Anblick des Covers sowie Lesen des Klappentextes stand für mich fest, dass ich diese Geschichte unbedingt lesen möchte. Dennoch dauerte es über ein Jahr, bis ich das Buch endlich in die Hand nahm, denn ich nahm an, dass das Lesen sehr zeitintensiv werden würde und dass die Seitenanzahl viel höher wäre. Da irrte ich jedoch gewaltig, da man geradezu durch die Seiten fliegt und letztenendes kann man diese 480 Seiten wahrhaftig innerhalb weniger Tage locker weglesen.

Amy Snow habe ich sofort ins Herz geschlossen und sie ist es auch, die diese Geschichte so spannend macht, denn man weiß weder etwas über ihre Herkunft, noch was ihr auf dieser Reise, welche ihre gute Freundin Aurelia iniziert hat, widerfahren wird. Nach Aurelias Tod wird sie regelrecht auf die Straße gesetzt, von deren Mutter, der sie stets ein Dorn im Auge war und die sie lediglich ihrer Tochter zuliebe jahrelang duldete. Als Aurelia erfuhr, dass sie bald sterben würde, begab sie sich auf eine lange Reise durch England und hinterließ Amy, die sie einst als Baby fand und umsorgte, ein Berg an Geheimnissen sowie wundervollen Erfahrungen sowie Erinnerungen. Da Amy nach dem Tod ihrer geliebten Freundin, die trotz der Standesunterschiede immer wie eine Schwester für sie war, gar nichts anderes übrigbleibt, als den Anweisungen in Aurelias Briefen zu folgen, erfährt sie Stück für Stück mehr über Aurelias Geheimnisse und lernt die Welt jenseits des düsteren Anwesens, auf dem sie aufwuchs, kennen.

"Mein Leben spielte sich immer in Hatville ab, ich habe es so gut wie nie verlassen. Und Aurelia hatte recht: Es war ein Gefängnis. Aber als solches verstand ich es nie, nicht solange auch sie darin war. Wir waren wie zwei Vögel, die einander in einem sehr edlen Käfig Gesellschaft leisteten." (Zitat S. 39)


Der Schreibstil gefiel mir außerordentlich gut, da ich aufgrund dessen, dass die Handlung mit dem Tod der besten Freundin begann und ich natürlich wissen wollte, was es mit diesem ersten Brief auf sich hat, sofort neugierig war, und anfangs waren da für mich soviele weitere Fragen über die Herkunft Amys sowie die gemeinsame Kindheit mit Aurelia, dass ich das Buch kaum zur Seite legen konnte. Gleichzeitig fand ich die ständigen Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart interessant, da ich dies sonst eher störend empfinde, hier jedoch sehr gelungen fand. Naja, und England in den Jahren 1831 bis 1848 war ohnehin eine bedeutungsvolle Zeit und so spielte während der Handlung auch der Autor Charles Dickens eine große Rolle.

Amys Reise besteht aus vielen verschiedenen Stationen, sodass sie am Ende ein ganzes Jahr unterwegs ist und auch viel über sich selber erfährt, sich Gedanken macht, wie es nach der Reise weitergehen soll, wunderbare Menschen kennenlernt, aber auch oftmals den Sinn der Briefe sowie die Freundschaft Aurelias, die scheinbar aus vielen Geheimnissen bestand, hinterfragt. So gab es auch für mich Phasen, die mir unglaublich gut gefielen, aber leider auch Stellen, an denen ich die Handlung eher zu langatmig empfand. Vorallem als plötzlich zwei Verehrer auf der Bildfläche erschienen, die doch sehr unterschiedlich waren, hätte man meiner Meinung nach das Ganze etwas abkürzen können. Ich fieberte da wirklich dem nächsten Brief Aurelias entgegen, damit Amy endlich ihre Reise fortsetzen konnte.

Mein Fazit:


Eine absolut lesenswerte und spannende Geschichte, die mich sofort fesseln konnte und voller Geheimnisse steckt, die gelüftet werden wollen. Die ideale Lektüre für Fans britischer Literatur oder solche, die es erst noch werden möchten. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!




Anmerkung:

Die Reise der Amy Snow erscheint als Taschenbuch am 13. Oktober 2017.

2 Kommentare:

  1. Hallo Diana,
    durch meinen Urlaub habe ich deine Rezension zu diesem Buch total verpasst. Doch nun bin ich ja hier und wie angetan du warst, lässt sich sehr gut aus deinen Zeilen herauslesen.
    Ich mochte die Geschichte auch sehr gern. Noch besser hätte sie mir gefallen, wenn sie sich nicht mit den Schilderungen von Bällen und dem Hin und Her der Empfindungen (Dreiecksbeziehung)aufgehalten hätte.
    Schöne Rezi. Danke dafür.
    Liebste Grüße, Hibi

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    1. Hallo Hibi,

      ja, mir ging es ähnlich. Mich störte nicht mal unbedingt die Dreiecksbeziehung, aber die ausführlichen Beschreibungen über die Bälle und seine Gäste, die Teekränzchen, usw. fingen dann an mich zu langweilen. Ansonsten ein wundervolles Buch, sodass ich mir unbedingt bald "Die zwei Leben der Florence Grace" holen möchte. Habe vor einigen Tagen deine Rezi dazu entdeckt und freue mich, dass das Buch dir ebenfalls sehr gefallen hat. :)

      Liebste Grüße
      Diana

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