Samstag, 21. Mai 2016

Als meine Schwestern das Blaue vom Himmel holten - Susanna Mewe


Autor: Susanna Mewe

Verlag: Aufbau Taschenbuch

Seitenzahl: 336

ISBN: 978-3-7466-3219-3

Erscheinungsdatum: 12. Februar 2016

Ebenfalls als E-Book erhältlich!

zu kaufen bei: Aufbau Verlag

oder bei: Amazon



Cover:


Ich finde das Cover wunderschön gestaltet und mag die Haptik des Buches sehr. Die Farben sowie die schwarz/weiß gezeichneten Blumen harmonieren perfekt miteinander und während die farbigen Punkte sich glatt anfühlen, kann man die Buchstaben des Titels spüren. Der Rest des Covers ist matt und fühlt sich rau an.

Erste Sätze:


In den entscheidenden Momenten meines Lebens war ich immer mit anderen Dingen beschäftigt. So auch an dem Samstagmorgen, als Lars mit mir Schluss machte.


Inhalt:


Mia wurde von ihrem Freund vor die Tür gesetzt und da sie auch beruflich wenig Perspektiven sieht, droht ihr die Obdachlosigkeit. Als ihre Schwester Paula ihr anbietet sie zu besuchen, da ja ohnehin ein Klassentreffen ansteht, sträubt sch zwar alles in ihr, aber es bleibt ihr gar nichts anderes übrig als ihr Angebot anzunehmen. Dort angekommen fällt ihr schnell auf, dass es in der Beziehung ihrer Schwester kriselt, aber sie möchte sich nicht einmischen. Wenig später steht Lucy vor ihr und versucht sie sowie die gemeinsame jüngere Schwester Sophie zu überreden, die Ehe von Mia zu retten und Weihnachten gemeinsam zu feiern. Es kommt erst zum Streit, doch dann beginnen die ungleichen Schwestern doch, sich um Paula zu sorgen und sie planen sie mit ihrem Besuch zu überraschen. Schnell sind die alten Probleme sowie der nichtausgesprochene Ärger ihrer gemeinsamen Kindheit wieder da und das gemeinsame Weihnachtsfest droht im Chaos zu enden.


Meine Meinung zum Buch:


"Als meine Schwestern das Blaue vom Himmel holten" ist ein Roman, bei dem ich die Rezension schon viel zu lange vor mir herschiebe, weil es mir unwahrscheinlich schwerfällt, das was ich beim Lesen fühlte in die richtigen Worte zu verpacken. Angefangen damit, dass ich das Buch nach den ersten Seiten am liebsten sofort wieder zugeklappt hätte, weil ich nur schwer reinkam, bis dahin, dass ich mich teilweise selber wieder erkannt habe und den Schreibstil im Nachhinein absolut genial finde.

Mia, aus deren Sicht die Geschichte geschrieben ist, habe ich nach einigen Anlaufschwierigkeiten richtig ins Herz geschlossen. Sie ist jemand, der sämtliche Probleme, ungeliebte Aufgaben und ähnliches erst mal weit weg schiebt und sich einigelt, anstatt zu handeln. Nachdem ihr Freund Schluss gemacht hat, weiß sie zwar, dass etwas passieren muss und dass ihr Leben sich ändern muss, aber sie steckt in ihrem Trott fest. Sie hält sich irgendwie mit Gelegenheitsjobs über Wasser, hofft aber trotzdem auf einen Auftrag, bei dem sie ihr journalistisches Können zeigen kann.

Mit ihren drei Schwestern Paula, Lucy und Sophie hat sie wenig gemeinsam und am liebsten würde sie den Kontakt zu diesen komplett vermeiden, doch sie sind nun mal ihre Familie. Und ob sie will oder nicht, sie muss sich mit ihnen auseinandersetzen. Die Mädchen hatten eine sehr ungewöhnliche Kindheit und als sie nun gemeinsam das Weihnachtsfest verbringen müssen, gibt es immer wieder Streit, aber gleichzeitig beginnen sie endlich, die alten Probleme und Sorgen auszusprechen. In den Gesprächen der Vier sowie Mias Gedanken erfährt man viel über die Eltern und welch merkwürdige Kindheit die Vier hatten, aber einiges kann man sich dann nur selber zusammenreimen. So war mir das Verhalten des Vaters beispielsweise oftmals völlig suspekt und da hätte ich gerne noch mehr erfahren, trotzdem bekommt man in etwa ein Bild über diese Familie und kann auch nachvollziehen, warum sich die Schwestern teilweise so spinnefeind sind.


"Worte haben mir noch nie Angst gemacht. Meine Mutter schrie, sie würde in den Fluss springen und sich ertränken, falls wir nicht auf der Stelle unsere Zimmer aufräumten, und wir räumten unsere Zimmer trotzdem nicht auf. In unserer Familie galt die Logik des Geiseldramas: Solange noch geredet wurde, war alles in Ordnung." (Zitat S. 38/39)


Am Anfang fiel es mir etwas schwer in die Geschichte reinzukommen, da ich mir erst mal von den verschiedenen Charakteren ein Bild machen musste und auch an die teils rotzige und derbe Ausdrucksweise musste ich mich erst gewöhnen, aber wenn man dann erst mal richtig drin ist, ist der Schreibstil einfach herrlich. Wenn man es am wenigsten erwartet, kommen von Mia so bissige und sarkastische Gedanken zustande, dass ich immer wieder schmunzeln musste. Das merkwürdige Verhalten von Paulas Ehemann sowie dem verhaltensgestörten Sohn tun ihr übriges dazu und stellenweise habe ich einfach Tränen gelacht.

Mein Fazit:


Mich hat dieser Roman absolut überzeugt, durch die starken Charaktere und seinen frechen sowie sarkastischen Humor. Ich werde auf jeden Fall noch lange darüber nachdenken und ich finde es toll, dass diese vier unterschiedlichen Schwestern sich trotz allem immer wieder zusammenraufen und in den schwierigen Momenten fest zueinander halten. Eine Leseempfehlung für alle, die besondere Protagonisten mögen und die wissen, dass Familie nicht immer einfach ist.



2 Kommentare:

  1. HI!
    Deine Rezension macht richtig Lust auf das Buch. Dankeschön!
    Lg Sonja

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das freut mich Sonja :) Mir hat die Geschichte richtig gut gefallen und ich fand die Protagonisten herrlich.

      Liebe Grüße
      Diana

      Löschen

Mit dem Abschicken des Kommentares wird die Datenschutzerklärung akzeptiert.